Forschungsfrage: Welchen Effekt hat ein 12-sitziges Gehschultraining auf die körperliche Funktionsfähigkeit und Selbstwirksamkeit bei Patienten nach Hüft-TEP im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Physiotherapie?
Hypothese: Es wird vermutet, dass das Gehschultraining signifikante Verbesserungen in der Gehstrecke (gemessen am 6-Minuten-Gehtest) und anderen klinischen Parametern zeigt im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Studiendesign: Randomisierte kontrollierte Studie mit 68 Patienten nach Hüft-TEP.
Intervention: Die Trainingsgruppe erhielt ein 12-sitziges Gehschulprogramm, während die Kontrollgruppe keine Physiotherapie erhielt.
Messungen: Die Bewertungen erfolgten vor der Intervention bei 3 Monaten (Prätest), bei 5 Monaten (Posttest 1) und bei 12 Monaten (Posttest 2) nach der Operation. Primärer Endpunkt war der 6-Minuten-Gehtest (6MWT).
Ergebnisse: Die Trainingsgruppe zeigte signifikante Verbesserungen im 6MWT und im Treppensteigen (ST) im Vergleich zur Kontrollgruppe. Zusätzlich wurden Verbesserungen im Figure-of-Eight-Test, Index of Muscle Function (IMF), aktive Hüftbeweglichkeit und Selbstwirksamkeit beobachtet.
Schlussfolgerungen: Ein 12-sitziges Gehschultraining verbessert die körperliche Funktionalität und Selbstwirksamkeit signifikant bei Patienten nach Hüft-TEP. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der frühen physiotherapeutischen Intervention für eine bessere postoperative Rehabilitation.
Das Gehschultraining bestand aus strukturierten Übungen zur Verbesserung der Gehfähigkeit, einschließlich Gehen auf verschiedenen Oberflächen, Treppensteigen und Balanceübungen.
In der Studie wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen oder Komplikationen aufgrund des Gehschultrainings berichtet. Gelegentlich wurden milde muskuläre Beschwerden oder Gelenkbeschwerden während des Trainings protokolliert, die jedoch schnell nachließen.
Die Selbstwirksamkeit wurde mittels standardisierter Fragebögen bewertet, die das Vertrauen der Patienten in ihre Fähigkeit zur Bewältigung der täglichen Aktivitäten und zur Teilnahme am Gehtraining maßen. Eine höhere Selbstwirksamkeit war mit besseren Ergebnissen in Bezug auf die Gehfunktion verbunden.
Obwohl die Studie spezifisch für Hüft-TEP-Patienten durchgeführt wurde, könnten ähnliche physiotherapeutische Programme auch für andere Gelenkersatzoperationen von Nutzen sein, wenn vergleichbare Rehabilitationstechniken angewendet werden.